Einem schwäbischen
Rittergeschlecht entstammte der heilige Erminold, der als Benediktinermönch
im Kloster Hirsau lebte. Ein Versuch von Hirsauer Mönchen, unter der Leitung
Erminolds die Reichsabtei Lorsch zu reformieren, scheiterte 1107, als Bischof
Gebhard von Speyer, der diese Reform gefordert und unterstützt hatte, starb.
1114 ernannte
Bischof Otto von Bamberg Erminold zum neuen Abt des Kloster Prüfening in der
Nähe von Regensburg. Dort führte er strengere Sitten ein und orientierte
sich dabei nach der Lebensauffassung seines Lehrers Wilhelm von Hirsau. Bei
den Mitbrüdern in Prüfening stieß diese strengere Führung auf wenig
Gegenliebe.
Zum Eklat kam
es, als der exkommunizierte Kaiser Heinrich V. eines Tages die Abtei
besichtigen wollte und Erminold ihm dies verweigerte. Ein Mitbruder war
daraufhin so erzürnt, dass er seinen Abt schwer misshandelte. Am nächsten
Tag erlag Erminold seinen Verletzungen. Beigesetzt wurde er in einem Hochgrab
in der Prüfeninger Klosterkirche, das auch heute noch zu sehen ist.